John Brinckman
zum Vergrößern klicken
Karte Brinckmansdorf (Kartenbild © HRO Rostock (CC BY 3.0))
 
 
 
Straßennamen in Brinckmansdorf
zusammengestellt von Karin und Klaas Költzsch;
Quelle: Rostocks Straßennamen von A-Z; Autorenkollektiv Stadtarchiv Rostock;1981

Anno-Tobak-Weg
Eine Benennung nach der umgangssprachlichen Bezeichnung "Anno Toback", was soviel wie "einstmals vor langer Zeit", aus dem Werk des niederdeutschen Schriftstellers John Brinckman.

Dürtenweg
Nach der nd. Abwandlung des aus dem Griechischen stammenden Vornamens Dorothea. Der Vorname Dürten ist im Niederdeutschen recht häufig und spielt auch in der Literatur bei Brinckman, Tarnow, Stillfried und anderen eine Rolle.

Eikaterweg
Nach der scherzhaften Bezeichnung "Eikater" (Eichhörnchen) in John Brinckmans Erzählung "Kaspar-Ohm un ick" (1895), die Unkel Andrees in seiner Schulzeit für den Sohn des Professors Knallerballer namens Eucharius gebraucht.

Flaßkoppweg
Im Plattdeutschen wird als "Flaßkopp" ein Mensch mit flachsfarbenem oder strohblondem Haar bezeichnet. Der Straßenname geht auf John Brinckmans Märchenerzählung "Höger up" zurück, in der die Tochter des Güstrowers Ratsherrn Klävenow, Mariechen, als lütter Flaßkopp beschrieben wird.

Gretenwäschenweg
Gretenwäschen ist niederdeutsch und bedeutet Bäschen (Base) Grete. Der Ich-Erzähler in John Brinckmans Rostocker Schiffergeschichten "Kasper-Ohm un ick" nennt die Tochter seines Onkels Kasper namens Grete Gretenwäschen. Auf sie ist dieser Straßenname zurückzuführen.

Hanning-Klauk-Weg
John Brinckman bezeichnet in seinen Erzählungen Neunmalkluge und Dummköpfe als "Hanning Klauk", (Hanning ist im Plattdeutschen eine Koseform von Johann und klauk heißt klug).

Höger Up
Nach der gleichnamigen auf ein altes Volksmärchen zurückgehenden Erzählung von John Brinckman (1856 vollendet, 1886 erscheinen). "Höger up" (höher rauf) heißt die Devise des Findlings Achim, dem es gelingt, vom Bauernjungen zum Ritter aufzusteigen und die schöne Ratsherrentochter Mariechen Klävenow zu erringen.

Hüerbaasweg
Das Wort "Baas" kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet Meister, Aufseher. Der Hüerbaas – Heuerbaas – ist der Matrosenanwerber und der Stellenvermittler für Seeleute.

Jan-Maat-Weg
Seemännischer Ausdruck für Matrose. Jan Maat ist auch eine Gestalt aus John Brinckmans Werken.

Käppen-Pött-Weg
Nach der Hauptgestalt Käppen Pött (Kasper-Ohm) in John Brinckmans Rostocker Schiffergeschichte „Kasper-Ohm un ick“ (1866/68).

Kasper-Möhme-Weg
Kasper Möhme ist eine Gestalt in John Brinckmans Rostocker Schiffergeschichte "Kasper-Ohm un ick".

Kasper-Ohm-Weg
Nach der Hauptgestalt in Rostocker Schiffergeschichte "Kasper-Ohm un ick", dem Käppen Pött.

Katt-un-Mus-Weg
In der Erzählung "Dat Brüden gedeiht üm" von John Brinckman wird "Kat tun Mus" getanzt. Darunter ist ein sehr beliebter Volkstanz zu verstehen. Der Tänzer ist die "Katt" (Katze), die Tänzerin ist die "Mus" (Maus). Er hat die Maus zu greifen, wird daran aber durch die übrigen Tänzer gehindert.

Knallerballerweg
Nach der Gestalt des Professor Knallerballer aus John Brinckmanns "Kasper-Ohm un ick" (1855).

Kunkeldanweg
Kunkeldan (nd. kindersprachlich: der Hahn) kommt im Reim "Kunkeldan heit min Hahn" vor. John Brinckman erwähnt den Kunkeldan in seiner Erzählung "Uns‘ Hergott up Reisen".

Peter-Lurenz-Weg
Benannt nach der Gestalt "Peter Lurenz" aus John Brinckmans Werk "Peter Lurenz bi Abukir" (1869).

Snider-Voß-Weg
Nach einem 1781 geborenen und in der Koßfelderstraße wohnenden Schneidermeister Johann Friedrich Voß, dem John Brinckman in seiner Erzählung "Ümmer prompt un praktisch" ein literarisches Denkmal setzte.

Spirfixweg
Ein Spirrfix oder Spirfix ist im mecklenburgischen Niederdeutsch ein Schwächling, ein magerer Mensch. In John Brinckmans "Kasper-Ohm un ick" wird eine derartige Gestalt liebevoll literarisch vorgestellt.

Unkel-Andrees-Weg
Onkel Andrees ist eine Gestalt in John Brinckmans Erzählung "Kasper-Ohm un ick".

Utkiek
Nach dem niederdeutschen Ausdruck für "Ausguck", auch "Aussicht". Besonders üblich in der Seemannssprache für den Ausguck auf einem Schiff, auf einem Segelschiff aus dem Mastkorb.

Vagel-Grip-Weg
Greif: Fabeltier des Altertums mit dem Leib eines Löwen, aber mit Krallenfüßen. Zwei Flügeln und krummem Schnabel eines Raubvogels, daher Vogel Greif, niederdeutsch Vagel Grip. Altorientalischen Ursprungs ist der Greif seit den Kreuzzügen (Ende des 11. Jahrhunderts bis zum 13. Jahrhundert) eine häufig gebrauchte heraldische Figur. Nach Rostock kam dieses Wappenzeichen jedoch sehr wahrscheinlicher auf friedlichem Weg durch wandernde griechische Händler, die lange Zeit zuvor bis an die Odermündung einen Kontakt mit den Ostseeslaven hatten. Die Fürsten des slawischen Rostocks trugen, als sie in den Lehnsverband des deutschen Reiches eintraten, einen blauen Schild mit einem goldenen Greifen. Dieses Fürstenhaus starb Anfang des 14. Jahrhunderts aus. Mitte des Jahrhunderts nahm die Stadtkommune und Hansestadt Rostock dieses Wappenzeichen zusammen mit den Farben rot und weiß ins Stadtwappen auf. Die Farben rot/weiß waren dabei dem Wappen des Hauptortes der Hanse, Lübeck, zum Zeichen der Zugehörigkeit zum Städtebund entnommen.

Weverweg
Mit dem Familiennamen Wever ist hier einer literarischen Gestalt in John Brinckmans Werken gedacht.

Zorenappelweg
Niederdeutsch "Zarenapfel". Bezeichnung für Exportäpfel von Rostock nach St. Petersburg zur Zeit John Brinckmans. In seinem Hauptwerk "Kasper-Ohm un ick" spricht er von "Gravensteiner"-Äpfeln, die überaus wohlfeil von mecklenburgischen Bauern aufgekauft und mit hohem Profit in Petersburg verkauft werden konnten.

^Top